“(…) Während des Vorspiels werfen Schwarzweißbilder Schlaglichter auf Tannhäusers Kindheit und Jugend, seine pubertäre Dreiecksbeziehung zu Elisabeth und Wolfram. Einmal streift er am (Schweriner) See Elisabeths Kleid über, neugierig, verschämt. Ist Tannhäuser ein Crossdresser? Trans? Oder einfach unglücklich damit, in nur einem Geschlecht und seinen festgelegten Rollen zu stecken? Er (…) verwandelt sich im Glitzer-Nachtclub Venusberg in eine Dragqueen.
Wenn am Ende Drags und Schweriner:innen, Landgraf und Venus, Elisabeth und Tannhäuser jubelsingend an die Rampe schreiten, die Kinder mittendrin, und „der Gnade Heil“, also: das Wunder der gesellschaftlichen Verschmelzung preisen, dann glaubt man wirklich: Ja, das kann funktionieren.“
Nachtkritik, Georg Kasch